„Wir brauchen die USA […] ebenso wie sie uns“

Unsere Fraktionschefin im Bundestag spricht nach einem Jahr Trump-Regierung über das Verhältnis von Deutschland und Europa zu Amerika.

17.04.18 –

Für Katrin Göring-Eckardt ist dabei vor allem ein Thema vorherrschend, das ohne transatlantischen Dialog nicht erfolgreich sein kann, die Klimapolitik. So habe Donald Trump zwar erklärt, dass er aus dem Klimaschutzabkommen austreten wolle, allerdings leistet die Zivilgesellschaft, angefangen mit Kalifornien, Widerstand und erklärt: „Wir bleiben beim Klimaschutz dabei“. So war auch eine inoffizielle Delegation der USA bei der Klimaschutzkonferenz im November 2017 in Bonn und in diesem Jahr wird eine internationale Klimaschutzkonferenz in San Francisco stattfinden. Und das zeige auf, was genau der Kern der Demokratie ist. Wenn einer sagt „Ich mache da nicht mehr mit“ muss nicht gleich das ganze Land hinterher rennen.

Somit führt sie auch auf eine weitere sehr positive Entwicklung hin, die erst mit Trump derartige Größe angenommen hat. So ist 2017 für sie nicht nur das erste Jahr der Trump-Regierung, sondern auch das erste Jahr des politischen Widerstands in der USA. Und damit ist das vergangene Jahr, so Katrin Göring-Eckardt, ebenfalls zum Jahr der Frauen geworden. Es gehe immer mehr um Gleichberechtigung und Frauen, die sich „nicht durch irgendeinen Mann einschüchtern lassen“. Auch die MeToo-Bewegung zeigt, dass es möglich ist, eine weltweite Bewegung gegen den Missbrauch von Macht zu gründen und zu zeigen, dass die Zivilgesellschaft sich wehren will - und kann, und dass „der Austausch zwischen den Zivilgesellschaften [...] in Europa und den USA, und die Solidarität miteinander, [...] wichtiger denn je [sind].“

Beispielsweise stiegen die Kandidaturen von Frauen auf politische Ämter zum Jahr 2018 von 1.000 auf 22.000. „Wir haben bei den Grünen eine Quote, wir sind immer mehr Frauen als Männer, aber innerhalb eines Jahres von 1000 auf 22000 Kandidaturen zu kommen, das ist wahrscheinlich schon fast systemrelevant.“ stellt sie fest.

Im Dialog mit den USA muss Europa gemeinsam stark sein, die Mitgliedsstaaten dürfen sich nicht weiterhin im Wettkampf miteinander sehen. „Deswegen hoffe ich sehr, dass eine Stärkung des gemeinsamen Europas bei der jetzigen Bundesregierung wirklich eine große Rolle spielen wird.“ schließt Katrin Göring-Eckardt.

 

Quelle: Senate – Magazin für Politik, Gesellschaft und Ökosoziale Marktwirtschaft, Ausgabe 1/18, Seite 74 - 76

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